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Osterinsel Rapa Nui per Rad

69 km Radreise - als Teil einer Weltreise mit dem Fahrrad - über den Flecken der Erde, der am weitesten vom nächsten bewohnten Fleck entfernt ist - mitten im Pazifik!


Reiseroute

Daten

19.06. - 24.06.2006 / 6 Tage

69 km

860 Höhenmeter

Höchster geradelter Punkt: 480 m

Reisebericht

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Fotogalerie


Bericht

Nach fünf Stunden Flugzeit tauchte aus den Wolken eine kleine, von tosenden Wellen umbrandete Insel mit einer breiten Landebahn auf, die an dieser Stelle von der einen bis zur anderen Seite der Insel reichte. Sie war von der NASA verbreitert worden, um sie als Notlandeplatz für den Space Shuttle benutzen zu können.

 

Mit Javier aus Chile, der auch auf Tahiti gewesen war, wurde ich zum Gästehaus Apina Turuna gefahren, einer der wenigen Unterkünfte auf der Insel. Zwar war das Wetter nicht so toll, da grau, windig und regnerisch, aber dafür war genug Gesellschaft im Gästehaus. Javier, der seit einem Jahr wieder heimischen Boden betrat (auch wenn der 3.700 km von seinem eigentlichen Zuhause, dem chilenischen Festland, entfernt war...), rettete mich über meine doch noch erschreckend bescheidenen Spanischkenntnisse hinweg. Nach einem ausgiebigen Pisco-Abend erkundeten wir die Insel am nächsten Tag mit einem Jeep, erklommen Vulkane und wanderten durch unzählige Moais, die überall auf der Insel vor allem an der Küste verstreut aufgestellten weltberühmeten Felsstatuen der Rapa Nui. Mein Kopf fühlte sich dabei ungefähr so schwer an, wie der eines der Moais....

 

Mit Ivan aus Chile konnte ich dann nach drei Tagen endlich tauchen gehen, da das Wetter sich langsam besserte. Doch von der weltweit einzigartigen Sichtweite von bis zu 100 Metern, für die die Insel unter Tauchern berühmt war, konnte aufgrund des vorherigen schlechten Wetters nicht wirklich die Rede sein.

 

Javier hatte den letzten Schritt seiner einjährigen Reise angetreten und war weitergeflogen. So erkundete ich mit Ivan, Pedro aus Spanien und Vladimir aus Israel die Insel per Rad und zu Fuß, denn so langsam zeigte sich sogar hier und da blauer Himmel. Fünf Tage nachdem ich auf dieser kleinen mystischen Insel mitten im Nirgendwo, mit nur einem Ort, einer Bank, einem ankommenden Flugzeug pro Tag, vielen wilden Pferden, einer schroffen Lavaküste und einer nur schwer zu beschreibenden isoliert-familiären Atmosphäre, gelandet war, musste ich mein Rad schon wieder auseinanderbauen und verpacken. Mit Ivan, Pedro und Vladimir bestieg ich den Flieger nach Santiago de Chile, wo ich mich nach fünf Stunden Flug von den dreien verabschieden musste, denn nur einer flog noch weiter, und das war ich. Es waren tolle Tage an diesem entlegensten Ort der Erde gewesen, dem Ort, der am weitesten vom nächsten bewohnten Fleck der Erde entfernt war.

 

Zwei Stunden später bestieg ich das nächste Flugzeug für den Flug in die Hauptstadt Perus, nach Lima! Es war somit der fünfte Flug seit meiner Abreise aus Alice Springs vor zwei Wochen. Nach insgesamt knapp 24 Flugstunden sollte mein Flugmarathon nun in Lima ein Ende finden. Ein neuer Kontinent wartete!


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