1.326 km Radreise fast einmal um Sri Lanka herum an der West-, Süd- und Ostküste entlang, quer über die Insel durchs Hochland und zurück an die Westküste.
22.07. - 17.08.2014 / 26 Tage
1.326 km
4.409 Höhenmeter
Höchster geradelter Punkt: 591 m
Bericht hinter den Fotos. Hier direkt zum Bericht!
Nach einem kostenlosen Upgrade auf die Business-Class von Dubai nach Colombo kamen wir bestens entspannt in Sri Lanka an! Mit einem Taxi fuhren wir zum vorher
gebuchten Guesthouse in Negombo nördlich der Hauptstadt Colombo. So konnten wir in Ruhe alles auspacken und die Räder aus den Kartons holen. Am nächsten Morgen gings dann direkt los nach Colombo,
etwas stressig durch den Verkehr der Hauptstadt nach Süden. Kaum hatten wir die Vororte Colombos verlassen, wurde es etwas ruhiger und wir radelten entlang der Küste bis nach Panadura und am
nächsten Tag weiter in das nahe und schöne Bentota, wo wir den Rest des Tages am Strand verbrachten. Die Bebauung nahm mehr und mehr ab und der Verkehr wurde deutlich ruhiger, je weiter wir uns
nach Süden bewegten. Im malerischen Hikkaduwa wohnten wir direkt am Strand unter Palmen mit toller Aussicht auf das Meer.
Im Süden Sri Lankas angekommen, wollten wir in Mirissa eigentlich Wale beobachten, entschieden uns im Hafen dann aber doch um. Es fing ganz leicht an zu regnen, die ersten Tropfen seit unserer Ankunft, bei der es bei der Landung ordentlich geregnet hatte, seitdem aber nicht mehr. Wir konnten noch nicht wissen, dass diese wenigen Tropfen die letzten sein würden, die wir auf dieser Reise erleben würden! Wir fuhren weiter bis nach Tissa im Südosten der Insel.
In Tissamaharama, kurz Tissa, buchten wir eine halbtägige Safari durch den Yala National Park. Um 5.00 Uhr morgens ging es los, doch schon bevor wir den Nationalpark überhaupt erreichten, blieb unser Geländewagen mit Motorpanne liegen. Mit einem Ersatzwagen ging es dann aber zum Glück weiter in den Park! Wir sahen Elefanten, den hier heimischen Lippenbär und unzählige andere Tiere! Auf einen der seltenen Leoparden trafen wir leider nicht, aber das war ja für die Leoparden an sich auch besser so!
Am Nachmittag fuhren wir noch mit dem Bus nach Kataragama, das während des jährlichen örtlichen Festivals sicherlich sehr sehenswert sein mochte, aber ohne Festival nicht wirklich den Abstecher gelohnt hatte.
Am nächsten Morgen starteten wir ins Inland, da eine Fahrt entlang der Küste mangels Straße und aufgrund der Leoparden nicht möglich war. Heiß ging es durch den westlichen Rand des Yala National Parks und dann zur Ostküste nach Arugam Bay, dem Wellenreiter-Mecca der Insel. Verglichen mit Spots an anderen Orten der Erde waren die Wellen hier zwar eher klein, aber der Ort war schön und es gab viele Holzhütten und Cabanas zum Übernachten direkt am Strand unter Palmen und mit Meeresrauschen zum Einschlafen! Wir entspannten am Strand, liefen ein bisschen am Meer entlang und fuhren mit einem Tuk-Tuk zur Potuvil Lagune, wo wir mit einem Boot und einem Guide durch die Mangroven fuhren.
Nach ausgiebigem Erholen ging es weiter entlang der sehr einsamen Küste nach Norden bis Batticaloa. Nennenswerte Orte oder gar Unterkünfte gab es auf dem Weg nicht, ganz anders als noch an der West- und der Südküste! Bis vor einigen Jahren waren die Straßen noch nicht einmal durchgängig passierbar gewesen, waren doch viele Brücken durch den Krieg und den Tsunami 2004 zerstört worden. Doch mittlerweile waren alle Brücken instandgesetzt, aber es würde wohl noch eine Weile dauern, bis der Tourismus langsam die menschenleeren, endlosen Strände dieser Küste entdecken werden würde.
Wir radelten weiter Richtung Norden nach Kalkuda Bay und Pasekudah Bay , wo es wieder Tourismus und somit auch Unterkünfte gab. Im postkartenperfekten türkisen Wasser an weißen Stränden aalten wir uns im Meer, genossen ein paar kalte Drinks in den Strandbars, bevor es weiter nach Norden ging.
Gegen starken Gegenwind kämpften wir uns nach Uppuveli, wo wir wieder direkt am Strand wohnten, Palmen und Meer genossen und einen Schnorcheltrip nach Pigeon Island machten. Dort schnorchelten wir mit Haien, Kugelfischen und vielen anderen Meeresbewohnern, bevor es mit dem Boot wieder zurück nach Uppuveli ging. Wir erholten uns den Rest des Tages noch einmal am Strand, bevor es am nächsten Tag ins Inland gehen sollte.
Wir radelten westwärts ins berühmte Anuradhapura und erkundeten am nächsten Tag per Rad die zahllosen Tempel und antiken Stätten, das Abhayagiri Kloster, die Zitadelle, Jetavanarama, Ruvanvelisaya Dagoba, Mahavihara, die Thuparama Dagoba, die Mirisavatiya Dagoba, die Royal Pleasure Gardens und Kurumuniya Vihara und Vessagiriya.
Am nächsten Tag ging es durch die Mitte der Insel nach Süden nach Dambulla, wo wir zunächst ein Tuk-Tuk anheuerten, um uns nach Sigiriya zu fahren, den gewaltigen Monolithen, auf dem sich eine alte Festungsanlage befand und den wir über abenteuerlich in den Felsen gehauene Stufen und an der senkrechten Felswand hängende Wege bestiegen. Oben hatte man eine tolle Aussicht über das umliegende Inland. Zurück in Dambulla besuchten wir die berühmten Höhlentempel und den örtlichen Großmarkt.
Am nächsten Tag radelten wir hinauf nach Kandy auf über 500 m Höhe. Wegen des weltberühmten jährlichen Festivals waren fast alle Unterkünfte ausgebucht und so mussten wir weit außerhalb der Stadt Quartier beziehen. Mehrere Tage lang hatte es festliche Prozessionen durch die ganze Stadt gegeben. Mit dem Tuk-Tuk fuhren wir dann zur Abschlussprozession am letzten Tag des Festivals, der größten Parade der ganzen Woche. Man konnte alle möglichen Plätze gegen Bezahlung erkaufen: Sitzplatz auf der Straße, Stuhl auf der Straße, Fensterplatz in einem Haus, Platz auf den Dächern. Doch viel gab es nicht mehr zur Auswahl, halb Sri Lanka schien sich in den Straßen zu drängen und die besten Plätze für die Parade reservieren zu wollen. Nach einigem Hin und Her entschieden wir uns für einen Platz auf dem Dach eines Gebäudes, je höher, desto günstiger wurden die Plätze. Die Parade war großartig: endlose Gruppen von Tänzern und festlich geschmückten Elefanten tanzten und marschierten durch die Stadt! Erst um 2.00 Uhr nachts waren wir wieder im Guesthouse!
Aus Zeitgründen entschieden wir uns, nicht mit dem Rad weiter nach Süden zu fahren, sondern vereinbarten mit dem Besitzer des Guesthouses, dass er uns gegen Bezahlung zusammen mit seinem Sohn für zwei Tage zum Horton Plains National Park und die südlichen Berge fahren würde. So fuhren wir mit seinem Wagen los, vorbei an den Rambadi Falls, zu denen wir hochliefen, und zu einer Teefabrik, durch endlose Teeplantagen nach Newara Eliya auf 1.900 m Höhe, wo es merklich kälter war! Am nächsten Morgen waren wir früh am Eingang des Nationalparks. Wir wanderten zum Mini World´s End und zum World´s End, zwei Aussichtspunkten mit atemberaubender Sicht! Zurück ging es durch Hobbit-gleicher Landschaft zum Auto.
Über Haputale fuhren wir zum Dowa Tempel, durch das Ella Gap zu den Rawana Ella Wasserfällen und nach Badulla zum Muthiyagana Vihara Tempel, bevor es zurück nach Kandy ging. Nach 370 km waren wir wieder am Guesthouse.
Mit viel Rückenwind radelten wir am nächsten Tag 177 km Richtung Nordwesten bis nach Kalpitiya zurück an die Westküste.
Nach zwei Tagen dort ging es dann nach Süden entlang der Küste zurück nach Negombo, wo wir nach einer Nacht dann den Transfer zurück zum Flughafen nahmen.
Es war eine tolle Zeit gewesen! Sri Lanka war ideal zum Radreisen gewesen! Leider hatten wir uns aus Zeitgründen den Norden der Insel nicht anschauen können. Wer weiß, vielleicht würden wir ja noch einmal wiederkommen!