1.100 km Radreise - als Teil einer Weltreise mit dem Fahrrad - von der Grenze zu Tansania nach Süden entlang des Malawi-Sees bis in den Süden des Landes, zum Liwonde Nationalpark, nach Blantyre und zur Grenze von Mosambik.
25.09. - 11.10.2007 / 17 Tage
1.100 km
7.200 Höhenmeter
Höchster geradelter Punkt: 1.308 m
Bericht hinter den Fotos. Hier direkt zum Bericht!
Mit dem Überschreiten der Grenze nach Malawi stellte ich die Uhr um eine Stunde zurück und war damit der Zeit in meinem Heimatland Deutschland mit nur noch einer Stunde Unterschied so nah wie noch nie zuvor auf dieser Reise.
Wir fuhren nach Süden am Westufer des 500 km langen Malawi-Sees entlang, der mit seinem kristallklaren Wasser, weißen Sandstränden und bis über den Horizont reichenden Weiten eher einem Meer glich. Abends glätteten sich die leichten Wellen zu einer spiegelgleichen Oberfläche und wenn man wollte, dann spiegelten sich die Sterne des quasi immer wolkenfreien Himmels im Wasser des "Sees der Sterne".
Seit langem ging ich endlich mal wieder tauchen und glitt durch eine faszinierende Welt aus Felstunneln, kleinen Höhlen und Fischen, die es teils nur hier gab. Zurück in unserer Welt quartierten wir uns in ein Bungalow direkt am Strand ein und verbrachten ein paar Tage hauptsächlich damit, die Augen über den offenen Horizont gleiten zu lassen.
Schweren Herzens machten wir uns dann wieder auf den Weg nach Süden und nach einigen Telefonaten mit Botschaften und Gesprächen mit Einheimischen hatten wir den Beschluss gefasst, unsere Planung mal wieder spontan zu ändern. Anstatt nach Westen zur Hauptstadt Lilongwe abzubiegen und dann weiter über Sambia zu fahren, hielten wir Kurs Süd und wollten uns auf Mosambik und das Wagnis Simbabwe einlassen!
Bevor wir nach Blantyre im Süden Malawis fuhren, um unser Visum für Mosambik zu beantragen, machten wir noch einen Bogen zum Liwonde Nationalpark. Nachdem wir unsere Zelte aufgeschlagen hatten, gingen wir auf Kanu-Safari. Auf dem riesigen Shire-River sahen wir Nilpferde, Elefanten, Vögel und Wildschweine. Stundenlang glitten wir fast geräuschlos durch das Meer aus Wasserpflanzen und lauschten dem Gebrüll der Nilpferde und Elefanten aus sicherer Entfernung.
Am nächsten Tag waren wir in Blantyre und verschwendeten unsere Zeit mit einer nervigen und erst am nächsten Tag erfolgreichen Suche der Botschaft von Mosambik. Wiederum einen Tag später machten wir uns mit dem Transit-Visum in der Tasche auf den Weg zu Malawi's südlicher Grenze, ein kleines bisschen traurig, dieses zum Radreisen so einfache Land mit seinen superfreundlichen und entspannten Menschen verlassen zu müssen.