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Tansania per Rad

2.219 km Radreise - als Teil einer Weltreise mit dem Fahrrad - von der Grenze zu Ruanda an den Victoria-See, dann mit Geländewagen als Safari durch den Serengeti Nationalpark und in den Ngorongoro Krater, per Rad dann am Kilimanjaro entlang bis an die Küste, mit Lkw nach Dar es Salaam, per Schiff auf die Insel Sansibar, anschließend nach Südwesten durch den Mitsumi Nationalpark bis an die Grenze zu Malawi.


Reiseroute

Daten

19.08. - 25.09.2007 / 38 Tage

2.219 km

17.061 Höhenmeter

Höchster geradelter Punkt: 2.207 m

Reisebericht

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Fotogalerie


Bericht

Serengeti & Ngorongoro

Nachdem wir 50 US-Dollar für unser Visum bezahlt hatten, gings fünf Tage lang über zumeist grobe Schotterpiste bis nach Mwanza am Victoria-See. Viel weiter wären wir hier per Rad auch nicht gekommen, denn weiter östlich begannen die endlosen Weiten der Serengeti, wohl einer der legendärsten Flecken Erde in Afrika. Neben Millionen von Huftieren auch Lebensraum von u.a. Löwen, Geparden, Leoparden, Hyänen, Zebras und Giraffen. Und genau deshalb wären wir eben per Rad (zumindest lebendig...) vermutlich nicht durchgekommen.

 

Wir trafen zum Glück Tal und Shlomi aus Israel und Jayne aus Australien und zusammen organisierten wir einen Geländewagen mit Fahrer und gingen für zwei Tage und eine Nacht auf Safari durch den Serengeti Nationalpark und die Ngorongoro Crater Conservation Area. Und das schlug gewaltig in die Reisekasse! Aber was wir erlebten war einfach unglaublich! Wir hatten Glück und fanden mehrere Löwen, sogar eine Mutter mit Löwenbabys. Und es war einfach atemberaubend, einem wilden Löwen von Nahem in die Augen zu sehen. Es sind nur ein paar Sekunden, aber die vergisst man eben nie. Halt einfach irgendwie unbezahlbar. Mit unserem Fahrer Ken kurvten wir den ganzen Tag durch die unglaublich schöne Savanne, sahen Nilpferde, Löwen, Gazellen, Krokodile, Büffel, Giraffen, Zebras und Geparden, bevor wir abends unsere Zelte mitten im Nationalpark aufschlugen. Am nächsten Tag fuhren wir durch die östliche Serengeti in die Ngorongoro Crater Conservation Area und hinab in den gigantischen Ngorongoro Krater. Wir sahen Löwen, Elefanten, Nilpferde, Zebras, Impalas, Giraffen und und und...

Vom Kilimanjaro zur Küste

Vorbei am höchsten Berg Afrikas, dem Kilimanjaro, gings dann per Rad weiter nach Osten Richtung Indischem Ozean. Der letzte Palmenstrand war schon eine ganze Weile her und so wollten wir endlich mal wieder, und zwar so schnell wie möglich, ans Meer, genauer gesagt auf die Insel Sansibar. Eigentlich gabs Schiffe nur von Dar es Salaam aus, 300 km weiter südlich. Wir hatten uns etwas anderes kürzeres überlegt und bogen somit viel weiter nördlich Richtung Küste nach Tanga ab. Wenn wir gewusst hätten, was für eine Odyssee nun folgen sollte, wären wir wohl nicht abgebogen...

 

Nachdem wir zwei Mal am Hafen waren und mit dem Käptn eines Frachtschiffes alles klar gemacht hatten, wollten wir am dritten Tag dann aufs Schiff, aber schon an der Hafeneinfahrt wollte man uns nicht mehr reinlassen. Der nervenaufreibende Kampf gegen korrupte und nur nach Schmiergeld gierende Beamte konnte beginnen... Stundenlang diskutierten und tricksten wir mit und gegen Leute von der Hafenwacht, der Einwanderungsbehörde und des Hafenmanagements und kämpften uns dabei Stück für Stück immer näher an unser Schiff. Als man endlich einsehen musste, dass aus uns kein müder Dollar rauszuholen war, und dass wir wohl nur mit Gewalt wieder aus dem hart erkämpften Hafengelände wieder rauszubekommen waren, hieß es vom Hafenmeister nur, man hätte uns nie gesehen. Also endlich los, dachten wir zumindest... Blöderweise wartete "unser" Schiff noch immer auf eine Lkw-Ladung Zement und alle anderen warteten irgendwie mehr oder weniger auch. Also warteten wir in brütender Hitze in einem der leeren Container. Nach Stunden des Wartens und immer wieder Checken verschiedener Schiffe hatten wir genug. Wir wollten weder tagelang in diesem Hafen warten, noch tagelang erst bis Dar es Salaam fahren, sondern endlich endlich an den Strand! Also packten wir unsere Sachen, räumten den schwer erkämpften Grund und Boden und machten uns auf die Suche nach einem Lkw, der uns nach Dar es Salaam mitnehmen würde.

 

An einer Zementfabrik einige Kilometer entfernt warteten wir dann bis spät abends, bis Singh endlich seine Ladung Zement auf seinem 40-Tonner hatte. Ironischerweise trafen wir dabei auch auf den Lkw, der gerade losfuhr, um endlich Zement zu "unserem" Schiff zu bringen... Wir packten unsere Räder auf Singhs Ladung obendrauf und endlich gings los. Am nächsten Tag waren wir dann endlich auf dem Passagierboot nach Sansibar!

Zanzibar

Nach einem Tag in Zanzibar Stone Town mit seinen engen Gassen gings in den Norden der Insel nach Nungwi, wo wir endlich ins türkisfarbene, kristallklare Wasser sprangen. Nach drei Tagen langersehnter Erholung unter Palmen fuhren wir in den Südosten der Insel nach Bwejuu, wo wir, eher unerwartet auf dieser ziemlich teuren Insel, ein echtes Schnäppchen machten: wir bezogen ein nagelneues Bungalow mit Sitzgruppe auf der zweiten Etage und Blick durch die Palmen auf den 70 Meter entfernten Indischen Ozean. Eigentlich hatten wir fast alles nur für uns, den weißen Sandstrand, die Holzliegen unter Palmen und das kleine Strandrestaurant, dass uns abends 5-Sterne-"Oktopus in Kokosnusssauce" kochte. Es fiel uns nicht leicht, dieses Paradies wieder zu verlassen, aber nach einer weiteren Nacht in Stone Town bekamen wir endlich ein Ticket für die folgende Nachtüberfahrt. Während ich trotz des Seegangs eigentlich ziemlich gut schlief, ließ Hugo sich alles nochmal gründlich durch den Kopf gehen...

Von Dar es Salaam nach Südwesten

Wir verließen Dar es Salaam Richtung Westen mit Ziel Malawi. Es war mal wieder islamischer Fastenmonat Ramadan und somit gab´s schon seit drei Tagen tagsüber nichts zu essen. Im Mikumi Nationalpark, durch den der Highway führte, überquerten mal wieder Elefanten direkt vor uns die Straße. So langsam gewöhnten wir uns daran... Die letzten Tage in Tansania fuhren wir hinauf in die Southern Highlands durch endlose Savannenlandschaften und Hochebenen, bevor es 1.700 m runter an die Grenze zu Malawi ging.


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