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Chile per Rad - Patagonien

411 km Radreise - als Teil einer Weltreise mit dem Fahrrad - von der argentinischen Grenze nach Puerto Natales, Trekking im Torres del Paine Nationalpark, zu den Pinguinen am Otway Sound, dann nach Punta Arenas und mit der Fähre über die Magellan-Straße nach Feuerland bis zur argentinischen Grenze.


Reiseroute

Daten

29.12.2006 - 12.01.2007 / 15 Tage

411 km

2.292 Höhenmeter

Höchster geradelter Punkt: 733 m

Reisebericht

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Fotogalerie


Bericht

Zwei Tage vor Sylvester überquerten wir wieder mal die Grenze nach Chile und traten die letzten Kilometer gegen den Wind nach Puerto Natales. Dort nahmen wir zwei Zimmer in Chila's kleiner Hospedaje und wurden gleich mit Kaffee und Kuchen begrüßt. Chila umsorgte uns wie eine Mama und das trug nicht unwesentlich mit dazu bei, dass wir hier eine ganze Weile blieben. Ein anderer Grund war: Mewes hatte es erwischt, er lag krank im Bett. Und somit feierten wir dann zwei Tage später mit Chila's ganzer Familie um Mitternacht das neue Jahr, zogen dann aber nur noch etwas um die Häuser und in eine Kneipe.

 

Wieder zwei Tage später gings Mewes dank Chila's konsequenten Heilungsanweisungen besser und so starteten wir per Bus in den weltbekannten Torres del Paine Nationalpark. Fünf Tage lang wanderten wir, schwer bepackt mit Verpflegung, Zelten und anderem Kram, zu den berühmten Torres, vorbei an den Cuernos ins Valle Frances, zum Paine Grande und zum Grey Gletscher. Abgesehen vom ersten Tag hatten wir das irre Glück, die ersten durchgehenden Sonnentage dieses Sommers erwischt zu haben.

 

Nach einem Tag Erholung in Puerto Natales verabschiedete ich mich schweren Herzens von Astrid und Mewes. Deren Reise würde in Ushuaia vorerst zu Ende sein und das wollten sie so lange wie möglich hinauszögern. So hofften wir sehr, uns in Buenos Aires wiederzutreffen.

 

Seit langem mal wieder allein, gings weiter nach Süden bis an die Magellanstraße, die Feuerland vom amerikanischen Festland trennte. Irgendwie war es ein tolles Gefühl, an diesem Wasser entlang zu fahren, irgendwie ein magischer Ort! Ich machte einen Abstecher an den windgepeitschten Otway Sound zu einer Kolonie von Magellan-Pinguinen, bevor ich in Punta Arenas einrollte, der südlichsten Stadt des amerikanischen Festlands. Hier traf ich Antarktisreisende, die 24.000 US-Dollar für dieses sicherlich unvergessliche Einmal-im-Leben-Erlebnis bezahlt hatten. Nur zu gerne hätte ich diesen gefrorenen Kontinent hinter dem Ende der Welt besucht, aber irgendwie war es doch auch ok, dass es bei einem Traum blieb, der mir ja auch nicht weglief. Nah genug war die Antarktis mit den 1.000 km Abstand ohnehin, denn das über ihr klaffende Ozonloch konnte man schon etliche hundert Kilometer weiter nördlich durch immer stärker werdende Sonnenbrandgefahr spüren...

 

Mit einer Fähre überquerte ich in zweieinhalb Stunden die Magellanstraße und war auf Feuerland! Die Urbevölkerung, die mit den vielen kleinen Feuern zum Wärmen ihrer Körper der Insel vermutlich ihren Namen gegeben hatten, war längst ausgerottet. Inzwischen war die Insel mit einer geraden Nord-Süd-Grenzlinie in der Mitte zwischen Chile und Argentinien aufgeteilt. Über eine Schotterpiste fuhr ich am nächsten Tag endlich mal wieder im Regen zur Grenze und reiste zum dritten Mal nach Argentinien ein.


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